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Rezensionen:Eine kulinarische Entdeckungsreise durch den Schwarzwald (Gebundene Ausgabe)

Der Autor Gustav C. Buchal und die Fotografin Mechthild Schneider nehmen den Leser mit auf eine kulinarische Reise durch den Schwarzwald.

Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Beschreibung von Hotels und Restaurants, die man auch visuell kennenlernt und durch gut nachvollziehbare Rezepte eine Idee vom lukullischen Niveau der jeweiligen Küche erhält.

Den Texten und Bildern ist eine Landkarte vorangestellt. Die Zahlen auf der Karte sind identisch mit den Seitenzahlen der einzelnen Betriebe in diesem Buch und bezeichnen ihre Lage im Schwarzwald.

Man lernt zunächst gute gastronomische Betriebe in Karlsruhe, Ettlingen, Baden-Baden und Bad Herrenalb kennen und wird durch Rezepte wie etwa "Feuerzauber" (Pfefferrahmspätzle mit gebratenen Rinderfiletstreifen) daran erinnert, dass man sich in Baden befindet.

Informiert wird man ausführlich über edle Brände und Wässer. So ist "Schwarzwälder Kirsch" (gemeint das Eau de Vie) fast schon zum Inbegriff Schwarzwälder Lebensart geworden. Kirschbäume sind in Baden schon seit über 2000 Jahre heimisch. Die Römer haben sie dort eingeführt.

Die Wiege der Obstbrände steht in der Ortenau. 1726 wurde das Schwarzwälder Kirschwasser erstmals erwähnt. Der Bischof zu Strassburg genehmigte damals offiziell sämtlichen Einwohnern und bäuerlichen Untertanen des Amtes Oberkirch das Brennen von Kirschen.

Sehr schön beschrieben ist das "Hotel-Restaurant Engel" in Sasbachwalden. Dort habe ich schon mehrfach gespeist und kann bestätigen, dass die Beschreibung und Bewertung hundertprozentig zutrifft. Das wunderschöne Haus ist übrigens denkmalgeschützt. Um es mit den Worten des Autors zu sagen: der Himmelsbote frönt dort seit über 200 Jahren seinen lukullischen Amouren.

Vorgestellt wird die Schwarzwaldbrennerei Emil Scheibel in Kappelrodeck. An diesem Ort kannte ich bislang nur die hervorragende Winzergenossenschaft, die leider im Buch nicht erwähnt wird.

Sehr gut beschrieben sind Freiburg, der Breisgau und der Kaiserstuhl, Gegenden die ich nicht nur des Weines wegen zu schätzen weiß. Franz Kellers "Schwarzer Adler" in Vogtsburg- Oberbergen sollte man besuchen( ich war schon mal dort- man kocht dort zum Niederknien gut).

Franz Keller gilt als der "Rebell vom Kaiserstuhl", was das Weinmachen anbelangt. Seine Weine sind wirklich ein Hochgenuss.

Die Beschreibung des Hotels "Colombi" in Freiburg könnte nicht besser sein. Es gehört zu den besten Häusern in der Republik. Ich hatte vor zwei Jahren Gelegenheit dort zu speisen. Man kocht göttlich. Der Autor resümiert: "Wirklich schön ist, dass es im "Colombi " möglich ist, im Rahmen all der kulinarischen Höchstleistungen in Küche und Keller erstklassiges zu erschwinglichen Preisen in unverwechselbarem und authentischem Ambiente zu genießen." Genau das stimmt.

Sehr gut ist der Bericht über den Naturpark Südschwarzwald und seine Wirte. Dass Reich - Ranicki immer in Badenweiler Ferien macht, kann ich gut nachvollziehen.

Sehr delikate Schwarzwälder Rezepte wie etwa "Oberwiesentäler Schäufelsülze" oder " Badisches Rehschäufele " kann man zuhause nachkochen, um sich auf diese Weise auf den schönen Schwarzwald kulinarisch einzustimmen.

Meine Jugendliebe lernte ich im Alter von 17 Jahren in Schenkenzell kennen, ein Feriengast, der dort ebenfalls mit seinen Eltern Urlaub machte. Überrascht war ich nach so vielen Jahren das Hotel im Buch wiederzusehen. Schenkenzell ist einer der Orte, die so typisch sind für den Schwarzwald: überschaubar, idyllisch gelegen und mit weit mehr Substanz ausgestattet, als der äußere Anschein vermuten lässt.

Die Autoren vergessen nicht das "Hotel& Restaurant Bareiss" und das " Hotel Traube Tonbach& Restaurant Schwarzwaldstube " in Baiersbronn zu beschreiben.

Der begnadete Meisterkoch Harald Wohlfahrt steuert eines seiner Rezepte bei, das ich voller Ehrfurcht gelesen habe. Mehr als 30 Zutaten benötigt man, um die "Lackierte Taube mit Tannenhonig und schwarzem Pfeffer an Ingwer-Limonensauce" zuzubereiten.

Vielleicht sollte man besser gleich ins Hotel Traube reisen, dann weiß man wenigstens, dass das Kochergebnis genial ist...




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