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Rezension:Luxury Trains (Photography) (Photography) (Luxury Books) (Luxury Books) (Gebundene Ausgabe)

"Luxury Trains" möchte den Lesern die luxuriösesten Zügen des 20.Jahrhunderts vorstellen, aber auch moderne Züge zeigen, die von Geschäftsleute immer häufiger als Fortbewegungsmittel bevorzugt werden.
Das Buch enthält eine Fülle sehr eindruckvoller Bilder, begleitet von Texten in fünf Sprachen. In der Einleitung erfährt man, dass das Buch nicht nur luxuriöse Züge vorstellt, sondern auch einige der spektakulärsten Bahnhöfe der Welt und Bahnrouten für einige der mystischsten Züge der Erde zeigt. Man lernt Bordrestaurants kennen, die mit luxuriösen Stoffen ausgestatteten Suiten und hier viktorianische Badewannen, goldenen Wasserhähne, die antiken Möbel aus feinstem Holz und die echte Leinenbettwäsche.

Seit über hundert Jahren bieten luxuriöse Züge den Reisenden eine traumhafte Form der Fortbewegung. Da sich in ihnen dieselbe Extravaganz befindet wie in Fünf- Sterne-Hotels, bezeichnet man sie häufig als "Hotels auf Rädern". Besondere Annehmlichkeiten, die eine solche Reise zu einem einzigartigen Erlebnis machen sind ein aufmerksamer Service und ausgezeichnetes Essen. Im Buch werden fünfzehn luxuriöse, sieben moderne Züge und sieben spektakuläre Bahnhöfe vorgestellt.


Der erste hier im Buch gezeigte Zug ist der "Venice Simplon". Bei einer Fahrt mit diesem Zug geht es nicht primär um den Zielort, die Städte "en route" oder die vorbeiziehenden Landschaften. Wer mit diesem Zug reist, möchte eine kultivierte Art des Reisens genießen und seine Rolle bei der Neuinszenierung des goldenen Bahnzeitalters spielen. Wer so von London über Paris, Zürich, Innsbruck und Verona fährt, geht auch auf eine Zeitreise. Er erfährt, wie die Idee dieser romantischen, magischen Reise im 19. Jahrhundert geboren und, vor kurzem, wiederbelebt wurde. Der abgelichtete Speisewagen ist sehr elegant, - umbrafarben-, mit einer Ausstattung und Möblierung, die höchsten Ansprüchen genügt: Damasttischtücher, frische Blumen, Sheffield-Silber und Geschirr von Wedgwood oder aus Limoge.


Sehr schön auch ist der "Britisch Pullman" . Die Wagons haben ihre ursprüngliche Form aus den 20er und 30er Jahren behalten. Hier hat jeder Wagen seinen eigenen Namen, keiner ist wie der andere. Hochelegant wirkt der Zug durch die Mosaikböden und Holz- sowie Kristallarbeiten. Dieser Zug führt den Reisenden durch britische Städte und entlang schöner Gärten und Schlösser.


Der "Majestic Imperator", um einen weiteren Zug hervorzuheben, wird auch als "Palast auf Schienen" bezeichnet. Mit diesem Zug kann man durch Wien fahren. Eine edle Einrichtung verschönt das Dinner bei Kerzenlicht. Am Silvesterabend ist es möglich in diesem Zug ins neue Jahr zu tanzen. Beeindruckt auch bin ich von den Bildern des "Rovos Rail" , der auf seiner Fahrt durch Südafrika seine Gäste in eine vergangene Epoche der Eleganz und Romantik zurückversetzt. Von allen abgelichteten Speisewagen, ist der "Shanghai-Speisewagen" im "Rovos Rail" nach meiner Ansicht der schönste. Petrol in Verbindung mit Mahagoni, Anklänge von Jugendstil, geschmackvoll eingedeckte Tische versprechen angenehme Stunden . Die Abteile mit einem Bett für 2 Personen überraschen durch ihre Geräumigkeit. Auch ein solch großes geschmackvolles Bad, wie hier abgelichtet, erwartet man eigentlich nicht in einem Zug.
Ebenfalls verblüfft hat mich die Inneneinrichtung des "Golden Chariot". Dieser Zug fährt übrigens durch die Landschaften und die Vergangenheiten Indiens. Hier finde ich vor allem die Lounge Bar bezaubernd. Sie könnte von ihrem Interieur her ein Raum in einem alten indischen Palast sein.

Bei den modernen Zügen bin ich vom "Glacier Express" sehr angetan. Meine Mutter ist mit diesem Zug schon unterwegs gewesen und schwärmt immer noch von dem Erlebnis auf diese komfortable Weise die Gletscherlandschaften und die unberührte Natur der Schweizer Alpen kennengelernt zu haben. Was den ICE anbelangt, bin ich nicht der Ansicht, dass er alle Bedürfnisse der Passagiere befriedigt. Ich bin schon sehr häufig 1. Klasse im ICE durch die Republik gefahren und war immer verärgert. Die Gänge sind zu eng. Man hat kaum Platz seine Koffer abzustellen. Der Service lässt zu wünschen übrig. Furchtbar.


Bei dem Versuch von Frankfurt/ Main Paris mit dem neu eingericheten ICE zu erreichen habe ich die zeitschnelle Verbindung als positiv empfunden. Allerdings ist der Service des Essens in der 1. Klasse völlig mißglückt, weil man gerade auf einer solch prestigeträchtigen Strecke nicht derartig geringwertige Geschmacklichkeit anbieten kann. Auch der Wein ließ zu wünschen übrig, insbesondere auf dem Weg zur Hauptstadt des Landes mit der höchsten Esskultur. Die alten Luxuszüge bieten da natürlich mehr, auch weiß man dort, was man unter einem wirklich delikaten Menü versteht.

Von den außerordentlich schönen Bahnhöfen gefällt mir "Gare de Lyon" in Paris am besten. Dieser Bahnhof wurde ursprünglich für die Weltausstellung von 1900 erbaut. Der Uhrenturm erinnert an den Londoner Big Ben. Im Gebäude befindet sich das weltberühmte Restaurant "Le Train Bleu", das seit 1901 Reisende in seinen üppigen Räumen mit einer guter Küche erfreut. Die Bilder vom Speisesaal wirken überzeugend.
Interessant ist auch das Kapitel "Legendäre Züge", so etwa die Darstellung von Königin Victoria und einer Gesellschafterin im königlichen Eisenbahnwagen, der für sie von der Bahngesellschaft London & North Western erbaut wurde. Am 13.Juni 1842 reiste sie als erste britische Monarchin mit diesem Zug. Ihr Abteil ist in königlichem Blau gehalten.

Ein wirklich schöner Bildband.

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